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Aus gutem Grund...

Fahrradgemeinde Ebsdorfergrund

Umstieg vom PKW aufs Rad soll gefördert werden

– Weiterer Ausbau des Radwegenetzes in der Gemeinde geplant

In großen Städten gehört es dazu: Das Fahrrad. In Frankfurt beispielsweise nutzen viele das Fahrrad, um von A nach B zu gelangen; in den ländlichen Gemeinden und den Dörfern hingegen sieht es immer noch  anders aus, hier ist das Fortbewegungsmittel Nr. 1 das Auto.

Das liegt nicht etwa an der Unsportlichkeit oder dem mangelnden Bewusstsein der Bewohnerinnen und Bewohner, sondern ganz einfach an der fehlenden Infrastruktur.

„Die soll  in der Gemeinde Ebsdorfergrund perfekt gemacht werden“, erläutert Bürgermeister Andreas Schulz und plant, das innere Radwegenetz zwischen Beltershausen, Heskem-Mölln, Dreihausen, Leidenhofen und Ebsdorf hochwertig auszubauen.

„Wir wollen die Radfahrkommune Nr.1 im Landkreis Marburg-Biedenkopf sein.“

Dafür bedient sich Gemeinde wieder einmal eines Förderprogrammes, um entsprechende Zuschüsse zu erhalten. Der Bund hat in seinem Klimaschutzplan ein Sonderprogramm „Stadt und Land“ ins Leben gerufen, bei dem die Investition zu 80% mit Fördermitteln bezuschusst wird.

Der Antrag muss aber schon zum 1. Mai eingereicht werden.

„Wieder einmal ein sportliches Programm für die Gemeinde, aber wir bekommen das hin,“ sagt Harald Bausch, der von der Gemeinde für die Umsetzung zuständig ist und gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem   Ingenieurbüro Zick Hessler aus Wettenberg die Planung und den Antrag vorbereitet haben.  „Wir waren bereits bei vielen Kommunen für den Radwegeausbau tätig, in der Gemeinde Ebsdorfergrund ist die Verkehrswende aber spürbar und erlebbar,“ sagt Helge Hessler.

Ortsteile über kurze Radwege miteinander verbinden

Um naheliegende Ziele, wie z.B. den Rewe-Markt in Dreihausen oder das GrundBad in Heskem-Mölln von einem anderen Ortsteil zu erreichen, sollen die einzelnen Ortsteile über direkte Radwegeverbindungen miteinander verbunden werden.

„Die Entfernung von einem Ortsteil zum anderen ist nur deswegen so groß, weil man mit dem Auto weite Wege über Umgehungs- , Kreis – und Landstraßen um die Dörfer herumfahren muss,“ meint der Bürgermeister.

Wenn man stattdessen die Ortsteile durch die Feldgemarkung über kurze Wege mit dem Rad direkt erreichen könnte, würden sicher mehr Menschen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel wählen.

Und das wäre nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, sondern auch für die Gesundheit. Aber dafür braucht es gut ausgebaute Radwege.

Was soll gemacht werden?

Wie der Plan zeigt sollen die 6 inneren Dörfer der Gemeinde über direkte Wege miteinander verbunden werden, indem Feldwege zu besseren Radwegen als bisher ausgebaut werden.

Der Ausbau erfolgt in einer Breite von 4 Metern (3 Meter asphaltiert, jeweils rechts und links 50 cm Bankette), so dass auch die Landwirtschaft davon profitiert.  
Aber damit der Umstieg von PKW auf das Fahrrad noch attraktiver wird, sollen neben dem Ausbau der Wege zusätzliche Angebote für Radfahrer geschaffen werden:

Damit das Fahrrad z.B. auch für größere Einkäufe genutzt werden kann, soll

schon im Sommer auf dem Servicehof eine Verleihstation von Lastenrädern eingerichtet werden.

Außerdem sollen

• E-Bike Ladestationen,
• Solarbänke,
• Rast-und Themenplätze,
• Fahrradreparaturstationen und
• Fahrradabstellanlagen

in der Gemeinde entlang der Radwege entstehen und das Angebot des ÖPNV soll mit dem Radfahren kombiniert werden, so dass z.B. bei Regen oder Gewitter usw. spontan der Bus genommen werden kann.

2,5 Mio. Investitionen

Insgesamt kostet das Vorhaben 2,5 Mio. Euro, wovon die Gemeinde mit Fördermitteln von rund 2 Million Euro und einem Eigenanteil von 500.000 Euro rechnet. Voraussichtlicher Baubeginn ist das Frühjahr 2022.

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