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In Zusammenarbeit mit der Stadt Marburg als Partner entwickelt die Gemeinde Ebsdorfergrund ein Gewerbegebiet an der Ortsumgehung von Heskem. Auf acht Hektar soll dort Platz sein für Gewerbeansiedlungen. Die erste Firma könnte schon im Frühjahr 2019 eröffnen.
„Wir haben die Auflage vom Regierungspräsidium Gießen, das Gewerbegebiet mit einem starken Partner zu entwickeln“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Und die Stadt Marburg braucht laut Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies neuen Platz für Gewerbetreibende. Deshalb haben beide Kommunen sich nun zusammengetan, um gemeinsam ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Die Gemeindevertretung Ebsdorfergrund hat dafür schon einstimmig ihre Zustimmung erteilt und den Aufstellungsbeschluss gefasst. Auch das Regierungspräsidium habe die Idee schon abgesegnet. Beide Verwaltungschef haben bereits eine Absichtserklärung beider Kommunen unterzeichnet. „Das wird der Entwicklung beider Kommunen und der ganzen Region gut tun“, betonte Bürgermeister Andreas Schulz.
Entstehen soll der Platz für Firmen zwischen der aktuell im Bau befindlichen Heskemer Ortsumgehung, der Ortsumgehung von Wittelsberg und dem alten Verbindungsweg zwischen den beiden Orten.
„Marburg ist räumlich begrenzt, bei uns wird’s langsam eng“, sagte Marburgs Oberbürgermeister. Die Stadt habe daher großes Interesse an, gemeinsam mit dem Ebsdorfergrund ein solches Projekt zu stemmen. Ebsdorfergrund ist dabei der erste Partner, eine Art Modellprojekt, für die Entwicklung eines interkommunalen Gewerbegebiets. „Das kann eine fruchtbare und gewinnbringende Zusammenarbeit werden“, sagte der Oberbürgermeister. So bringe die Gemeinde ihre lokalen Kenntnisse und das Land mit ein, die Stadt hingegen einen Namen, der „sich überregional leichter tut“. So würden beide Seiten gewinnen. „Und es macht ja auch Sinn, dass nicht alle Menschen zum Arbeiten nach Marburg fahren, sondern dass auch Arbeit auf dem Land bleibt“, sagte Andreas Schulz. Das sei etwa wichtig, um z.B. die Tagesalarmstärke der Feuerwehr zu sichern. „Wir können einander stärken, indem wir teilen und an einem Strang ziehen.“ Dabei habe Ebsdorfergrund bereits viele gute Erfahrungen mit der Stadt als Partner gemacht. Mit keiner anderen Kommune sei die Zusammenarbeit so eng, beispielsweise im Bereich der Energieversorgung.
Andreas Schulz erläuterte auch, dass die Lage für das neue Gewerbegebiet perfekt sei: Durch die Heskemer Ortsumgehung und einen zugehörigen fünfarmigen Kreisel wird das Gebiet optimal an das Straßennetz angebunden und erschlossen. Wenn die Ortsumgehung fertig ist – Ziel ist der 1. Januar 2019 – sollen auch die ersten Firmen mit dem Bau beginnen können. Dann könnten die ersten Betriebe im Frühjahr 2019 eröffnen. Und dafür gibt es bereits einige Interessenten. Laut Bürgermeister Andreas Schulz gibt es bereits Anfragen von mehreren Tankstellenbetreibern, die einen kleinen Autohof am Kreisel errichten wollen.
Um den Ankauf der Grundstücke, die Vermarktung und den Abverkauf besser handhaben zu können, wollen beide Kommunen zudem eine gemeinsame Infrastrukturgesellschaft gründen. Geschäftsführer soll Michael Esken, der neue stellvertretender Bauamtsleiter der Gemeinde Ebsdorfergrund, werden.

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v.l.n.r.: Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz und Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung beider Kommunen