Nach oben

Am Donnerstag, den 2. August, fand das dritte Treffen des Windkraftfo-rums in Ebsdorfergrund statt. Es wurde eingehend über das Thema Fundament und Rückbau von Windenergieanlagen gesprochen.

Auf Wunsch der Teilnehmenden beantworteten Projektierer und Flächeneigentümer im Vorfeld gesammelte Fragen.
Die Teilnehmenden des Forums halten weiterhin an einem konstruktiven Austausch fest und suchen gemeinsame Lösungen. In einigen Punkten konnten erste einvernehmliche Ergebnisse festgehalten werden.

Die Projektierer juwi und wpd stellten klar, dass die aktuellen Planungen nicht gegen ein Fortbestehen des Waldkindergartens sprechen. Die Genehmigung der geplanten Windenergieanlagen ist unter anderem an die strengen Anforderungen der „Technischen Anleitung zum Schutz vor Lärm“ gebunden. In einem Gutachten muss nachgewiesen werden, dass die dort definierten Lärmobergrenzen nicht überschritten und entsprechende Abstände eingehalten werden. Die Windenergieanlagen vom Typ Vestas V150 sollen zusätzlich mit sogenannten „Serrations“ ausgestattet werden.

Sie verringern durch das Entstehen von Luftverwirbelungen die Geräuschentwicklung der Rotorblätter. In der Diskussion haben die Projektentwickler zudem Fragen zu weiteren technischen Maßnahmen, die den visuellen Einfluss der Windenergieanlagen verringern können (z.B. zur bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung), beantwortet.
Die Projektierer führten aus, dass die geplanten Abstände zu den Forsthäusern bei Roßberg (aktuell rund 950 Meter) oder der Gemeinde Dreihausen (derzeit rund 1.400 Meter) wesentlich größer ausfallen, als es rein planerisch möglich und nötig gewesen wäre. Die aktuellen Planungsabstände zur Landessammelstelle für schwach radioaktive Abfälle betragen knapp 300 Meter.

Das Gutachten zur Bewertung des Risikos wird derzeit erstellt. Sollte darin ein zu hohes Risiko bei diesem Abstand aufgezeigt werden, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen und gegebenenfalls einzelne Anlagen verschoben oder sogar auf-gegeben werden. Die Projektierer versicherten, bei der weiteren Standortplanung die im Forum geäußerten Bedenken sehr ernst zu nehmen und zu berücksichtigen. Bisher stehen noch keine konkreten Standorte fest.

Das Windkraftforum beschäftigte sich zudem mit dem Thema Fundament und Rückbau. Oberstes Ziel ist es, den Bodeneingriff möglichst zu minimieren. Die Projektierer sicherten zu, die Windenergieanlagen komplett zurückzubauen, zu entsorgen und die Flächen in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, sobald die Anlagen nicht mehr zur Erzeugung von Strom genutzt werden.

Die Rückbaukosten werden bereits bei Projektbeginn durch eine Bürgschaft abgesichert.
Juwi und wpd teilten den Teilnehmenden außerdem mit, dass es die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger und die Gemeinde geben soll, sich an dem Windenergieprojekt in Ebsdorfergrund finanziell zu beteiligen. Über die sogenannte „WindEnergieDividende“ des Landes könnte die Gemeinde außerdem am wirtschaftlichen Ertrag aus der Verpachtung der Flächen von HessenForst beteiligt werden.
In der vierten Sitzung des Windkraftforums Ende Oktober sollen die Ergebnisse verschiedener Gutachten vorgestellt und die konkretisierte Standortplanung diskutiert werden.