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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Mit dem Ausstieg aus der Atomkraft ist die Nutzung von Sonne, Wind und Biomasse unweigerlich die Alternative.

Erst recht, wenn die Elektromobilität zunimmt und obendrein auch noch aus der Kohlekraft ausgestiegen werden soll.

Diese Entwicklung betrifft auch die Gemeinde Ebsdorfergrund.

Unser Regionalparlament, die Regionalversammlung beim Regierungspräsidium in Gießen, hat einen Plan zur Ausweisung von Windvorrangflächen für ganz Mittelhessen beschlossen, somit auch für das Gebiet der Gemeinde Ebsdorfergrund.

Seit über einem Jahrzehnt plant die Gemeinde zwei Windkraftanlagen (WKA) oberhalb von Leidenhofen.

Diese sind für das Erreichen des Energieziels der Gemeinde „2020 energieautark zu sein“ ein notwendiger Schritt.

Darüber hinaus sollen unabhängig von Gemeindeinteressen viele weitere WKA errichtet werden. In Planung sind elf Anlagen im Gebiet von Hessenforst (Land Hessen) und bis zu acht auf Flächen der Waldinteressenten Dreihausen.

Sowohl Hessenforst als auch die Waldinteressenten haben bereits Verträge mit Projektierern geschlossen.

Den Landschaftsschaden haben wir alle

Als Bürgermeister und auch persönlich halte ich diese geplante Anzahl von WKA für viel zu viel.

Ich möchte nicht, dass die Gemeinde Ebsdorfergrund „verspargelt“ wird. So wenig wie möglich WKA sollen im Gemeindegebiet aufgestellt werden, und wenn dann nur solche, von denen alle etwas haben und nicht nur die Landeigentümer. Den Landschaftsschaden haben schließlich alle Bürgerinnen und Bürger und nicht nur die, die damit viel Geld (Pachteinnahmen) verdienen.

Auch Gewerbesteuerversprechungen nutzen in diesen Fällen nicht. Sie fallen bei institutionellen Anlegern, – wenn überhaupt – erst nach über zehn Jahren an, da zuerst hoch abgeschrieben und Steuern gespart werden. Die Stadt Amöneburg wird lange keine nennenswerte Gewerbesteuer sehen und auch die Gemeinde Fronhausen nicht.
Diejenigen, die uns die Amöneburger Anlagen „gefühlt“ in den Ebsdorfergrund gesetzt haben, planen jetzt nicht nur weitere an unserer Gemeindegrenze, sondern auch im Staatswald rund um die Landessammelstelle bei Roßberg. Den Firmen Juwi und WPD geht es alleine um Gewinnmaximierung auf Kosten unseres Landschaftsbildes.

Sowohl Hessenforst als auch die Waldinteressenten Dreihausen sollten bei all ihren Planungen auch an die Allgemeinheit denken.
Mit meinem Beitrag möchte ich auf diesem Weg die bislang nicht öffentlichen Bestrebungen bekannter machen. Die Gemeindevertretung habe ich bereits informiert.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Bürgermeister Andreas Schulz