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Lange vor der Gebietsreform von 1972 hatten mehrere Bürgermeister und der Landrat eine für damals visionäre Idee: Sie wollten ihre jungen Einwohner nach der vierten Klasse nicht mehr in den Volksschulen der Dörfer unterrichten, sondern in einer zentralen Gesamtschule. So wurde die Idee für die Gesamtschule Ebsdorfer Grund geboren, die 1960 in Heskem gegründet wurde. „Nach fast 60 Jahren braucht es nun wieder eine neue Zukunftsidee für die Schule“, sagt Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz. „Diese Zukunft wollen wir heute anstoßen.“

Der Gemeinde ist „ihre“ Gesamtschule wichtig. Deshalb hat sie dem Landkreis als Trägerin der Schule einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Damit soll die Schule das nötige Rüstzeug für weitere erfolgreiche Jahrzehnte erhalten. Folgende Ideen hat Andreas Schulz dem Schulleiter Mirko Meyerding, dem stellvertretenden Landrat Marian Zachow und dessen Fachbereichsleiter Rainer Röder vorgestellt:

1. Der Busbahnhof unterhalb der Schule soll verlegt werden. „Er ist eine Katastrophe“, bringt es der Bürgermeister auf den Punkt. Der Busbahnhof ist zu klein für die stetig wachsende Schülerzahl und den damit verbundenen Busverkehr. Das sei mit Problemen für die Sicherheit der Schüler behaftet – und mit massiver Beeinträchtigung der Anwohner. „Es freut uns, dass die Schülerzahlen wachsen. Aber mittlerweile fahren täglich mehr als 50 Busse durch Heskem“, so Andreas Schulz. Gerade im Hinblick auf die Ortsumgehung sei es daher unsinnig, den Autoverkehr aus der Ortslage zu verbannen – die Busse aber weiter durch das Nadelöhr fahren zu lassen. „Wir schlagen deshalb die Verlegung des Busbahnhofs vor“, erklärt Andreas Schulz. Der sollte oberhalb der Schule auf einem Teil des derzeitigen Sportgeländes errichtet werden. Somit wäre er auch an die neue Ortsumgehung angebunden.

2. Ein neues Sportgelände soll auf dem jetzigen Mehrzweckplatz und Teilen der Liegewiese des GrundBads entstehen. Dort ist laut Andreas Schulz ausreichend Platz für neue Sportflächen, die sich dann direkt an die Sporthallen anschließen würden. Die Gemeinde sei bereit, dem Landkreis eigene Flächen dafür zur Verfügung zu stellen – um gemeinsam die Schule moderner und attraktiver zu gestalten.

3. Die Schule braucht eine Mensa. Wie Bürgermeister Andreas Schulz ausführt, ist die derzeitige Caféteria zu klein für die Schülerzahlen. „Außerdem entwickelt die GSE sich zu einer Ganztagsschule. Da reicht die Caféteria schon längst nicht mehr aus.“ Die Schule bemängele dieses Problem schon seit langem. Für eine neue Mensa sieht der Rathauschef den perfekten Platz auf dem derzeitigen Lehrerparkplatz oberhalb der Schule – neben dem künftigen Busbahnhof.

4. Mehr und neue Lehrerparkplätze würde Andreas Schulz auf dem Gelände des GrundBads zur Verfügung stellen. Eine Zufahrt bestehe bereits, hinter dem Hallenbad sei genug Platz, um mindestens 50 Parkplätze einzurichten. „Abends und am Wochenende könnten die dann zugleich von den Besuchern unseres GrundBads genutzt werden.“

5. Neue Aufenthaltsflächen braucht die Schule nach Ansicht von Andreas Schulz dringend. Denn: In den letzten Jahren wurden viele neue Gebäude errichtet – die wiederum frühere Freiflächen wegnahmen. Damit steigt die Schülerzahl, aber der Freiraum wurde immer weniger. „Neue Aufenthaltsflächen könnten neben dem neuen Sportgelände auf der Wiese des GrundBads entstehen und bei Mensa und Busbahnhof auf Teilen des bisherigen Sportgeländes“, meint Andreas Schulz.

Der Landkreis hat sich laut dem Bürgermeister bisher mit der Idee eingebracht, einen neuen Busbahnhof auf dem Mehrzweckplatz zu errichten – dort, wo er selbst den neuen Sportplatz sieht. „Das geht uns nicht weit genug“, sagt Andreas Schulz. „Das löst ja auch nur das Busproblem. Aber alle anderen Probleme bleiben unberührt.“ Sein Fünf-Punkte-Plan könne Schritt für Schritt umgesetzt werden und würde die Zukunft der Schule für die nächsten 20 bis 30 Jahre sichern. Er sieht den Landkreis aber nun in der Pflicht, in die Heskemer Schule zu investieren. „Die GSE ist nun an der Reihe.“ Denn in den vergangenen Jahren habe der Kreis Millionen in andere Schulstandorte investiert, „wo Nutzen und Erfolg sich nicht so eingestellt haben, wie an der GSE“. Der Landkreis hat dem Bürgermeister nach der Vorstellung seines Konzeptes zugesagt, die Ideen zu überprüfen. „Für die Schule und für Heskem wäre es ein Gewinn“, ist sich Andreas Schulz sicher. „Denn das Konzept schaut über den Tellerrand hinaus und löst mehrere Probleme zugleich.“