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Feuerwehrhaus Ebsdorf wird für 550.000 Euro erweitert

Bestehendes umbauen, Neues anbauen und so viel Platz schaffen für eine schlagkräftige Feuerwehr: Zwei Jahre haben die Wehrführung und die Vereinsführung der Freiwilligen Feuerwehr Ebsdorf, Bürgermeister Andreas Schulz und Fachleute von der Verwaltung und Architekten miteinander geplant, wie das Feuerwehrhaus in Ebsdorf umgebaut werden kann, um gute Räume und Voraussetzungen für die Einsatzabteilung zu bieten.

Das Ergebnis der Planungen haben sie nun den Mitgliedern der Feuerwehr und den politischen Gremien der Gemeinde Ebsdorfergrund gemeinsam vorgestellt – um eine Rückmeldung dazu zu bekommen, ob weiterhin an der Umsetzung gearbeitet werden soll.

Denn die Unterstützung aus Ebsdorf ist gefragt: Für insgesamt 550.000 Euro soll das bestehende Feuerwehrhaus umgebaut und erweitert werden. Dabei hat die Feuerwehr zugesagt, Eigenleistung im Wert von rund 65.000 Euro einzubringen, sich tatkräftig an den Arbeiten zu beteiligen. Durch den freiwilligen Einsatz können mehr Wünsche der Feuerwehrkameraden umgesetzt werden, als für einen modernen Feuerwehrbau nötig gewesen wären.

Ähnlich hat die Gemeinde Ebsdorfergrund gemeinsam mit den Feuerwehren unter anderem in Hachborn und Dreihausen die Gerätehäuser umgebaut – auch dort hat der Einsatz der Mitglieder ermöglicht, dass mehr Wünsche umgesetzt werden konnten.

„Jetzt ist Ebsdorf an der Reihe. Und die Feuerwehr Ebsdorf ist sehr wichtig, denn sie hilft, die Tagesalarmstärke in der Gemeinde abzudecken“, sagte Bürgermeister Andreas Schulz bei der Vorstellung der Pläne. Die Ebsdorfer Wehr wachse stetig weiter, die Umkleide sei schon längst viel zu klein. „Das packen wir jetzt an!“

Und das soll passieren: Das alte Gefrierhaus wird abgerissen. An dessen Stelle tritt ein Neubau, der an das Feuerwehrhaus angebaut und mit ihm verbunden wird. Der jetzige Mannschaftsraum bleibt bestehen. Dahinter entsteht eine Umkleide für die Frauen mit separater Waschmöglichkeit.

Angrenzend ist auch ein Lagerraum – der zugleich potentielle Erweiterungsfläche ist, falls in Zukunft noch mehr Frauen in die Einsatzabteilung der Feuerwehr kommen und Platz benötigen. Die jetzige Fahrzeughalle wird zur Umkleide der Männer umgebaut. Durch den Umbau wird außerdem eine Schwarz-Weiß-Trennung möglich. Im neuen Anbau entstehen die Fahrzeughallen für das Feuerwehrauto und für den Transportbus der Ebsdorfer Feuerwehr.

Die Treppe zum oberen Geschoss, den Räumen der Jugendfeuerwehr, bleibt erhalten. In Eigenleistung hat die Feuerwehr bereits zugesagt, unter anderem den Einbau der Fenster und der Fensterbänke, Rückbauarbeiten, Innenputzarbeiten und Maler- und Tapezierarbeiten selbst zu übernehmen. Alle Helferinnen und Helfer arbeiten für die Gemeinschaft, für die Gemeinde.

Daher versichert Bürgermeister Andreas Schulz, dass sie auch alle über die Gemeinde versichert werden.

Schulz hat gemeinsam mit den weiteren Beteiligten vorläufige Planungen vorgestellt, um sich ein Votum der Ebsdorfer zu holen. Die Mitglieder des Vereins haben ohne Gegenstimmen zugestimmt, die Planungen so zu unterstützen und weiterverfolgen zu wollen. „Wir wollten das alles erst mit euch abstimmen“, so Andreas Schulz. Nun gehe es in die Abstimmung mit den Behörden, mit dem Prüfdienst und der Brandschutzkasse, mit den politischen Gremien, um dann eine Baugenehmigung zu erwirken.

„Wenn alles optimal läuft, haben wir die Baugenehmigung bis zu den Sommerferien 2020, dann können wir mit den Ausschreibungen beginnen“, erklärt der Bürgermeister. Baubeginn sei dadurch nicht vor September 2020 möglich.

„Wir werden auf jeden Fall in den Winter hineinkommen mit den Arbeiten. Daher müssen wir eine Unterbringung für das Feuerwehrfahrzeug finden, das einsatzbereit bleiben muss“, so Schulz. Gemeinsam mit dem Ortsbeirat und der Feuerwehr werden schon Möglichkeiten geprüft. Andreas Schulz warb aber auch dafür, dass Ebsdorfer sich melden können, wenn sie eine Unterbringungsmöglichkeit für das Feuerwehrfahrzeug anbieten können.

Die Gemeinde zahlt auch eine Miete.

„Diese Planungen sind das Optimum, das wir gemeinsam mit der Gemeinde möglich machen können“, so Wehrführer Franz Grau. „Jetzt liegt es an den Mitgliedern in Ebsdorf: Steht ihr hinter mir?“ Auch der Vereinsvorsitzende Stephan Wagner warb für eine Unterstützung der Einsatzabteilung durch den Feuerwehrverein bei der Umsetzung des Projekts. „Etwas Besseres als diese Planung kann uns nicht passieren“, betont Ortsvorsteher Mario Luther. „Wir sollten alle gemeinsam hinter dem Projekt stehen und unseren Wehrführer und unseren Feuerwehrverein bei der Umsetzung unterstützen. Der Ortsbeirat steht dahinter!“

Auch Gemeindebrandinspektor Wilfried Eucker lobte die Planungen: „Der jetzige Zustand ist schlecht und beengt. Ich danke der Gemeinde, dass sie so viel Geld in die Hand nimmt, um das zu ändern. Gemeinsam haben wir mit den Architekten viele Abende verbracht und vernünftig verschiedene Varianten besprochen – und sind zu dieser tollen Lösung gekommen. Bitte helft, wo es geht und lasst eure Feuerwehrkameraden nicht hängen“, appellierte auch er.

Das Feuerwehrhaus ist nur ein Baustein. In Ebsdorf wird sich in den nächsten Jahren noch mehr verändern: Aktuell laufen die Arbeiten am benachbarten Bürgerhaus für den Musikergarten. Der soll bis Ende 2020 fertiggestellt sein. Zum Musikergarten baut die Gemeinde auch die passenden Wege für Fußgänger vom Festplatz in die Ortsmitte.

Die Brücke über die Zwester-Ohm soll 2021 erneuert werden, die Landesstraße durch den Ortsteil spätestens bis 2025 durch das Land Hessen. Durch private Investoren werden zudem die Ortseingänge aufgewertet: Einerseits mit einem Gesundheitszentrum, andererseits mit einem betreuten Wohnen mit Tagespflege und Café. „Ebsdorf ist ein zentraler Ort mit einer Strahlkraft für die ganze Region“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz. „Das wollen wir stärken!“