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Bürgermeister will abermals Bauprojekte beschleunigen

Die Umgestaltung von Heskem mitsamt einer deutlichen Reduzierung von Verkehr im Ortsteil ist ein großes und wichtiges Projekt für Bürgermeister Andreas Schulz. Er verfolgt einige Ideen für deutliche Aufwertung Heskems teilweise schon seit Jahren – mit der Eröffnung der bald fertiggestellten Ortsumgehung werden sie nun möglich. Vier Schritte stehen nun an:

  1. Ein neuer Busbahnhof wird oberhalb der Gesamtschule Ebsdorfer Grund im Bereich des Kreisverkehrs am Anschluss zu der Ortsumgehung gebaut.
  2. Vor dem Busbahnhof wird eine Bedarfsampel mit Fußgängerüberweg errichtet. Die Ampel bietet die größtmögliche Sicherheit für Fußgänger an dieser Stelle.
  3. Die Ortsdurchfahrt von Heskem wird vom Kreisel an der Landesstraße 3048 bis zur Anschlusstelle der neuen Ortsumgehung in Richtung Dreihausen saniert.
  4. Der Platz an der Kirche wird zu einem Ortsmittelpunkt umgestaltet, der ein Treffpunkt für alle werden soll.

Um alle vier Schritte in 2019 und 2020 zügig gehen zu können, schließt die Gemeinde dieser Tage Verwaltungsvereinbarungen mit dem Land Hessen und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf ab. Zugestimmt hat der Gemeindevorstand der Sonnenscheingemeinde diesen beiden Vereinbarungen zum Ende des vergangenen Jahres am Rande der Bürgerversammlung schnell und unkompliziert in einem Umlaufbeschluss. „Damit hat der Gemeindevorstand die Voraussetzungen geschaffen, dass wir gleich zu Jahresbeginn die wichtigen Vereinbarungen abschließen können“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz.

Wichtigster Inhalt der Verwaltungsvereinbarungen ist, dass die Gemeinde Ebsdorfergrund alle vier obengenannten Maßnahmen selbst umsetzt. So werden sie aufeinander abgestimmt aus einer Hand umgesetzt. „Die Gemeinde Ebsdorfergrund übernimmt die Planungen, hat den Hut auf, kümmert sich um die Abwicklung der Projekte – aber das Land Hessen und der Landkreis Marburg-Biedenkopf zahlen ihre Anteile der Arbeiten, für die sie zuständig sind, natürlich selbst“, erklärt der Kämmerer der Gemeinde Ebsdorfergrund. Die Gemeinde prüft also die eingehenden Rechnungen und leitet das, was sie nicht selbst zahlen muss, an Kreis und Land weiter. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf übernimmt den Part, Zuschüsse für die Ampel und den Busbahnhof einzuwerben. „Insgesamt investieren das Land, der Landkreis und die Gemeinde rund 1,7 Millionen Euro für die vier Maßnahmen in Heskem“, erklärt Andreas Schulz.

Die Vereinbarung mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf:

Mit dem Landkreis stimmt die Gemeinde sich bei den ersten beiden Punkten ab. Der Busbahnhof, sowie die Bedarfsampel und die Fußwege-Anbindung Richtung GrundBad sind also von der Vereinbarung betroffen. Für die Umsetzung muss beispielsweise die Laufbahn auf dem Sportgelände der Gesamtschule etwas verkürzt werden, um genügend Fläche für eine Ausfahrt Richtung Kreisverkehr zur Verfügung zu haben.

Zudem wird die Landesstraße durch Heskem mit der Fertigstellung der Ortsumgehung – voraussichtlich am 1. April – zu einer Kreis- und Gemeindestraße herabgestuft. Der Kreis übernimmt den Straßenabschnitt vom Kreisel am Ortsausgang Richtung Marburg bis zur ersten Engstelle innerorts, noch vor der Kirche. Der Gemeinde gehört künftig der Abschnitt von der Engstelle bis zur Anschlussstelle Ortsumgehung Richtung Dreihausen.

Die Vereinbarung mit dem Land Hessen:

Gegen Kostenerstattung durch das Land übernimmt die Gemeinde die Planung und Durchführung der Sanierung der kompletten Ortsdurchfahrt von Heskem – inklusive dem Teilstück, das künftig dem Landkreis gehören wird. „So wird die gesamte Straße aus einer Hand saniert. Es geht insgesamt schneller und wir als Gemeinde können die Gestaltung des Ortsmittelpunktes, die wir selbst bezahlen, darauf abstimmen“, erklärt Bürgermeister Andreas Schulz. Denn es sei Unsinn, wenn das Land eine sanierte Ortsdurchfahr abgebe und die Gemeinde anschließend den Bereich um die Kirche wieder aufreiße, um ihn neu zu gestalten.

Neue Gestaltungsmöglichkeiten für Heskem

Bislang liegt der Busbahnhof der Gesamtschule Ebsdorfer Grund unterhalb der Schule. Rund 60 Busse fahren am Tag in den Ort hinein. Das Verkehrsaufkommen ist hoch in dem kleinen Ortsteil mit schmalen Gehwegen und Engstellen in den Straßen. Durch die Verlegung des Busbahnhofs in den Bereich oberhalb der Schule können die Busse künftig über die neue Ortsumgehung direkt zur Schule fahren und müssen nicht mehr durch die engen Straßen im Dorf fahren. Das reduziert den Verkehr weiterhin, erhöht die Sicherheit der Kinder und bietet weitere Gestaltungsmöglichkeiten für den geplanten neuen Ortsmittelpunkt im Bereich der Kirche.

„Die Dorferneuerung in Heskem ist rund 25 Jahre her. Nun wollen wir sie vollenden“, verspricht Andreas Schulz. Die Aufenthaltsfunktion im Ortskern solle gestärkt und die Attraktivität gesteigert werden – mit Bänken, verkehrsberuhigenden Maßnahmen und beispielsweise einem WLAN-Hotspot. Diese Chancen für Heskem will Andreas Schulz schnellstmöglich ergreifen: Die Umsetzung der Sanierung und der Gestaltung des Ortskerns sind für dieses Jahr geplant. Die Verlegung des Busbahnhofs und die Einrichtung einer Bedarfsampel für Fußgänger hängt davon ab, wann es einen Förderbescheid geben wird – kann vermutlich also erst im nächsten Jahr angepackt werden.

„Ohne die Ortsumgehung wäre alles nichts“, betont der Bürgermeister. Hätte die Gemeinde die Vorfinanzierung der Straße nicht übernommen, wären diese Schritte hin zu einem aufstrebenden, attraktiven und verkehrsberuhigten Heskem nun nicht möglich geworden.