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Finanzminister Dr. Schäfer, Universitätspräsident Professor Dr. Mukherjee, Universitätspräsidentin Professorin Dr. Krause und Bürgermeister Schulz informieren über Pläne für das Schloss Rauischholzhausen

Von links nach rechts: Andreas Schulz (Bürgermeister der Gemeinde Ebsdorfergrund), Professor Dr. Joybrato Mukherjee (Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen), Dr. Thomas Schäfer (Hessens Finanzminister), Professorin Dr. Katharina Krause (Präsidentin der Philipps-Universität Marburg) und Andreas Sandhäger (Direktor Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen).
Bildrechte: HMdF

„Schloss Rauischholzhausen verbindet: Das haben wir uns für die zukünftige nachhaltige Nutzung dieses wunderschönen Kulturdenkmals vorgenommen. Es verbindet steingewordene Vergangenheit mit aktueller Forschung, es verbindet die Hochschulen der Region im Forschungscampus Mittelhessen, es verbindet historische Bausubstanz mit moderner Ausstattung, es soll mit neuen Hotel- und Gastronomieangeboten neue Verbindungen zu den Bürgerinnen und Bürgern der Region schaffen, aber auch Gäste von weiter her binden – und nicht zuletzt sollen hier im Schloss Menschen Verbindungen fürs Leben eingehen und heiraten“, sagte Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer heute im Schloss Rauischholzhausen in der mittelhessischen Gemeinde Ebsdorfergrund.

Schäfer informierte zusammen mit Professor Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Professorin Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg und Andreas Schulz, Bürgermeister der Gemeinde Ebsdorfergrund, im Schloss über den aktuellen Stand der Planungen. Das Land Hessen hat sich zum Ziel gesetzt, zum Erhalt des historischen Gebäudeensembles sowie zu einem nachhaltigen Nutzungskonzept beizutragen. Vor einem Jahr haben daher Land, die Universitäten Gießen und Marburg sowie die Technische Hochschule Mittelhessen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Die Hochschulen werden das Schloss zukünftig, nach einer in den kommenden Jahren anstehenden Sanierung, für ihren Forschungscampus Mittelhessen nutzen.

Das Land hat in den vergangenen Monaten den baulichen Zustand des Schlosses ausführlich untersuchen lassen. Eine grundlegende Sanierung ist vorgesehen. Darüber hinaus wurde der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA mit einem Gutachten über die mögliche zukünftige Ausrichtung des Hotel- und Gastronomiebetriebs im Schloss beauftragt.

„Die Hotel- und Gastronomieexperten sehen gute Entwicklungsmöglichkeiten für das Schloss. Mit der Nutzung durch den Forschungscampus Mittelhessen ist für eine Grundauslastung des Ensembles gesorgt. Das Schloss kann zukünftig noch mehr für Veranstaltungen und Events vermarktet werden. Ein ganzjähriger Hotelbetrieb in der 3-Sterne-Kategorie ist realistisch. Zwei Gästehäuser könnten auch als Hostels betrieben werden. Dies wäre sicherlich gerade für die Aktivitäten der Hochschulen mit ihren Studierenden attraktiv“, sagte Schäfer mit Verweis auf das von der DEHOGA vorgelegte Gutachten. Neben den Seminar-, Tagungs- und Eventgästen sollen auch Wochenendgäste und Kurzurlauber angesprochen werden. Die Gastronomie soll auch einen Schwerpunkt auf Ausflugsgäste legen. So könnte die Verbindung in die Region gestärkt werden.

Wünschenswert wäre es zudem, ein Standesamt ins Schloss zu integrieren, um mehr Hochzeitsfeiern zu ermöglichen – und damit ein wichtiges Marktsegment zu bedienen. Bei der Gemeinde Ebsdorfergrund rennt man damit, wie mit dem gesamten Projekt, offene Türen ein. Bürgermeister Andreas Schulz: „Wir verstehen die Planungen des Landes als große Entwicklungschance für Rauischholzhausen und die ganze Region. Gerne bringen wir uns mit einer unterstützenden Bauleitplanung und begleitenden Initiativen, zum Beispiel der Verlegung des Standesamtes, um Hochzeiten im Schloss abzuhalten, in das Projekt ein.“

Hauptnutzer werden jedoch die Hochschulen der Region sein, die im Schloss Rauischholzhausen im Forschungscampus Mittelhessen zusammenarbeiten werden. Gießens Universitätspräsident Professor Dr. Joybrato Mukherjee betonte: „Wir sind auf Schloss Rauischholzhausen sehr stolz. Dieses Schmuckstück hat uns zuletzt aber auch viel Kopfzerbrechen bereitet: Die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen hätte die JLU – auch angesichts des enormen Investitionsbedarfs bei den Lehr- und Forschungsgebäuden in Gießen – nicht allein stemmen können. Wir sind daher erleichtert, dass im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Land Hessen eine Entscheidung getroffen werden konnte, die die Zukunft des Schlosses dauerhaft sichert und die überdies dem Forschungscampus Mittelhessen zugutekommen wird.“

Marburgs Universitätspräsidentin Professorin Dr. Katharina Krause sagte: „Das Schloss Rauischholzhausen ist für Tagungen bestens geeignet – schon jetzt fühlen sich die Angehörigen der Philipps-Universität Marburg hier sehr wohl. Durch die Sanierung wird das Schloss zu einer modernen Tagungsstätte und somit ein echter Gewinn für die mittelhessischen Hochschulen.“

Aktuell wird das Schloss als Tagungs- und Fortbildungsstätte von der Justus-Liebig-Universität Gießen genutzt. Darüber hinaus befindet sich dort das Bildungsseminar des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen. Ein Restaurant und weitere Räumlichkeiten werden derzeit durch einen privaten Pächter bewirtschaftet.

Die Absichtserklärung sieht folgende Punkte vor:

  • Sanierung des Schlosses,
  • Sanierung der Gebäude „Haus 3“, „Haus 4“ und „Haus 8“,
  • bauliche Sicherung der „Alten Mühle“,
  • Sanierung der Wege,
  • Erneuerung der technischen Infrastruktur
  • sowie optionale bauliche Ergänzungen zusätzliche Neu-, Um-, und Erweiterungsbauten im Bereich des Schlossparks und angrenzender Grundstücke

Die anschließende Bewirtschaftung der Schlossgebäude und Parkanlagen soll durch private Partner erfolgen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen wird nach der Sanierung Raumkontingente anmieten und im Rahmen des Forschungscampus Mittelhessen gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen nutzen.

„Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht, um Schloss Rauischholzhausen fit für die Zukunft zu machen. Dieser gemeinsame Start ist für mich die beste Voraussetzung, um das Schloss tatsächlich zu einem Ort zu machen, in dem man gerne Verbindungen unterschiedlichster Art eingehen wird“, so Finanzminister Schäfer.

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