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Die Feuerwehr in Dreihausen hat Platzprobleme: Die Einsatzabteilung ist auf mittlerweile 52 Mitglieder angewachsen. In der Jugendfeuerwehr sind 28 Kinder und Jugendliche aktiv – und bald soll noch eine Kinderfeuerwehr hinzukommen. Außerdem soll es nächstes Jahr ein neues Fahrzeug geben. Es ist also höchste Zeit für einen Anbau an das Feuerwehrhaus. Der wird laut Bürgermeister Andreas Schulz rund 1,5 Millionen Euro kosten. Unterstützt wird diese Investition nun auch vom Land Hessen: Finanzminister Dr. Thomas Schäfer brachte der Feuerwehr und der Gemeinde dieser Tage einen Förderbescheid vorbei. Mit insgesamt 188.000 Euro wird Hessen sich an dem Anbau beteiligen.

„Der Finanzminister beendet damit einen großen Antragsstau im Landkreis“, erklärt Bürgermeister Schulz. Normalerweise werde im gesamten Kreis nur der Anbau oder Neubau eines Feuerwehrhauses im Jahr gefördert. Es haben aber mehrere Anträge vorgelegen – unter anderem auch von der Gemeinde Cölbe. „Wir haben beim Finanzminister nachgehakt“, erklärt Schulz. Dieser habe dann beim Innenminister ein Gespräch gesucht und der wusste laut Schulz nichts von diesem Antragsstau. „Wir haben auf die Situation aufmerksam gemacht und das Ergebnis ist, dass in diesem Jahr drei Feuerwehrgerätehäuser im Landkreis gefördert werden“, so der Rathauschef.

„Als die Gemeinde mir vor einem halben Jahr das Problem vorgetragen hat war ich mir nicht restlos sicher, ob wir es auf diesem Weg hinbekommen“, sagte Schäfer bei der Übergabe des Förderbescheids. Schließlich habe das Land es doch hinbekommen und „das elende Duell“ zwischen Cölbe und Ebsdorfergrund aufgelöst. „Ich freue mich, das Geld jetzt loswerden zu können“, so Schäfer.

Die Feuerwehr bekommt in Dreihausen in einem Anbau drei neue Fahrzeughallen und neue Sozialräume. Hinzu kommt die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“: Das bedeutet, dass die Kameraden nach dem Einsatz mit den schmutzigen und gegebenenfalls verrußten Klamotten in einen separaten Bereich zum Auskleiden und Duschen gehen können. So nehmen sie den Schmutz nicht mit in ihre Umkleiden und zu den sauberen Klamotten. Eingerichtet wird auch ein Raum für die örtliche technische Einsatzleitung. Außerdem werden zwischen der Feuerwehr und dem Tennisverein laut Bürgermeister Andreas Schulz gemeinsam Parkplätze angelegt. Auch der Verkehr wird neu geregelt: Die Feuerwehr bekommt eine separate Alarmausfahr direkt auf die Kreisstraße. Die Feuerwehrkameraden fahren weiterhin über Seitenstraßen zum Feuerwehrhaus. „So kreuzen die Alarmausfahrt und die Fahrtwege der Einsatzkräfte sich nicht miteinander“, erklärte Gemeindebrandinspektor Wilfried
Eucker.

Auch im bestehenden Feuerwehrhaus wird sich einiges tun, wie Wehrführer Wolfgang Schmidt erklärt: Im Bereich des bisherigen Schulungs- und Sozialraums wird der Feuerwehrnachwuchs einen eigenen Trakt bekommen. Die Renovierungen will die Einsatzabteilung aus eigener Kraft übernehmen. Und auch am Neubau beteiligen die Kameraden sich laut Schmidt mit den Elektroinstallationen und den Außenarbeiten. „Am Ende wird die Feuerwehr sich so mit Arbeiten im Wert von 70.000 bis 100.000 Euro einbringen“, erklärte Uwe Hamatschek vom Bauamt der Gemeinde. „Durch diesen persönlichen Einsatz kann man sich dann auch Dinge leisten, die kein absolutes Muss sind, sondern wünschenswert“, fügte der Bürgermeister hinzu.

Neben dem Anbau an das Feuerwehrhaus in Hachborn ist Dreihausen nun das zweite Gerätehaus, das die Gemeinde in diesem Jahr erweitert. „Wir machen das vor allen Dingen wegen der Leistungsstärke in Dreihausen“, erklärte Bürgermeister Andreas Schulz. Die Tagesalarmstärke ist bei der Feuerwehr Dreihausen die höchste im Grund – daher fahren die Dreihäuser teilweise für die gesamte Gemeinde zu Einsätzen. Die große Einsatzstärke der Wehr haben die Dreihäuser erst wieder einige Tage zuvor beim Kreisleistungsentscheid der Feuerwehren unter Beweis gestellt: Mit fünf Teams traten die Kameraden an. Eines von ihnen belegte – wie auch schon im Vorjahr – wieder den ersten Platz. Eine zweite Mannschaft holte sich Platz drei.