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Energiewende im Grund
Am 20.12.2005 nahm die Sonneninitiative e.V. auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses in Wermertshausen ihre erste PV-Anlage im Grund in Betrieb. Die Bürgersolargenossenschaft eG wurde fast genau 5 Jahre später gegründet und am 16.12.2010 in das Genossenschaftsregister eingetragen. Mit der OSB GmbH besteht seitens der Gemeinde fast ebenso lange eine Zusammenarbeit. Insgesamt wurden in den vergangenen 15 Jahren alle PV-geeigneten Dachflächen der politischen Gemeinde mit Photovoltaikmodulen belegt, was zu einer Einspeisung von „sage und schreibe“ 4.631.425 kWh und einer Co2 Reduzierung von 2079 Tonnen führte. Damit aber nicht genug: Am 31.12.2019 waren im Gemeindegebiet 371 PV-Anlagen installiert. Das stellt eine Anlagenleistung im Jahr 2019 von 5.892  kWp da.
v.l. Volker Klös (Sonneninitiative e.V.) Bürgermeister Andreas Schulz, Dirk Steitz (Bürgersolargenossenschaft), Helmut Piscator (Energieberater der Gemeinde) und Friedhelm Kemper (Bürgersolargenossenchaft) und Helmut Seehusen (OSB GmbH)  auf dem Dach des Wittelsberger GrundTreffs.
1.492163,05  kWh Sonnenstrom wurden ins Netz eingespeist, was eine Vergütung von 1.388.160 Euro ergibt. „Geld was Jahr für Jahr vor Ort in der Gemeinde verbleibt“, so Bürgermeister Andreas Schulz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bürgersolargenossenschaft eG ist. Neben der heimischen Wertschöpfung ist aber auch die jährliche Co2 Ersparnis von 1.696 Tonnen (2019) ein großer Gewinn für das Klima. Die Nutzung der regenerativen Energien hat sich die Gemeinde auf ihre Fahnen geschrieben. Denn neben den vielen PV Anlagen, die letztlich der Gemeinde wegen der vergleichsweisen vielen Sonnenstunden und der reichen Ernte  ihren Beinamen gegeben hat, sind es auch die beiden Biogasanlagen, die zu einer schon weitgehenden autonomen Stromversorgung beitragen. Zu den 4.665.004 kWh Strom aus der Sonnenenergie kommen nämlich noch 4.505.000 kWh aus der Biomasse. Vergleicht man den Verbrauch der 3.827 privaten Haushalte und der 792 Gewerbebetriebe mit einem Gesamtstromverbrauch von 22.081 MWh pro Jahr im Gebiet der GrundNetz GmbH dann werden im Ebsdorfergrund rd. 37 Prozent des Stromverbrauchs aus Sonnenenergie gewonnen. Gäbe es schon die von der Gemeinde unterstützten 2 -3 Windkraftanlagen, könnte der Ebsdorfergrund schon dieses Jahr 100 Prozent seines Strombedarfes aus Wind, Sonne und Biomasse gewinnen. Wollte die Gemeinde dieses Ziel alleine mit Strom aus Sonnenenergie über PV-Anlagen gewinnen, so müssten noch 1.775 PV-Anlagen zugebaut werden. Mehr als jedes 2. Haus im Grund müsste dann über eine eigene PV-Anlage verfügen. Hätten wir statt 371, also rund 2130 PV Anlagen im Grund, könnten wir auf Wind aus der Windkraft verzichten,“ sagt der Bürgermeister. So aber fehlen 13.711 MWh, die wohl ohne Windkraftanlagen nicht zur Erreichung des 100%tign Energieziels der Gemeinde erbracht werden können. Trotzdem setzt der Bürgermeister weiter vor allem auf die Nutzung der Sonnenenergie. Vergleichsweise viele Sonnenstunden im Jahr tragen nicht nur zu hohen Energieeinspeisevergütungen bei, sie geben der Gemeinde Ebsdorfergrund auch den Beinamen „Sonnenscheingemeinde“. Allerdings soll dieser von Bürgermeister Andreas Schulz eingeführte Beiname auch das positive Lebensgefühl der hier lebenden Menschen ausdrücken. Längst ist die „Sonnenscheingemeinde“ damit auch zu einer Marke geworden. Die Gemeinde bezieht übrigens wie viele Bürgerinnen und Bürger ausschließlich  „grünen Strom“, d.h. Strom der aus regenerativen Energien wie Wasser, Sonne, Wind und Biomasse erzeugt wird. „Wir arbeiten weiter an einer energieautarken Gemeinde“; fasst der Bürgermeister abschließend seine Bestandsaufnahme zusammen und betont: „Es komme auf jeden Einzelnen an und darauf Energie zu sparen. Das ist nämlich auch eine Energiequelle, die wir im Ebsdorfergrund seit 25 Jahren nicht außer acht lassen“. Damals nahm Helmut Piscator als ehrenamtlicher Energieberater der Gemeinde auf Bitten des Bürgermeisters seine Arbeit auf.