Nach oben

Anfang Mai ist der 1. Spatenstich für die KITA Sonnenschein in Beltershausen gesetzt worden. Der Anbau inklusive der Gestaltung eines Außenbereichs kostet rund 1,75 Millionen Euro – vom Land Hessen gibt es für die Schaffung von drei neuen Krippengruppen Zuschüsse in Höhe von 480.000 Euro. Zum 1.8.2019 soll alles fertig sein.

Für viele Familien werden Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine frühe Rückkehr nach der Elternzeit in den Job immer wichtiger. Deutlich wird es daran, dass der Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren deutlich steigt, so auch in der Gemeinde Ebsdorfergrund. „Die Bedarfsabfrage für den Sommer 2017 ergab, dass fast jeder zweite Erziehungsberechtigte einen Krippenplatz wünscht und demnach 28 Plätze fehlen“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz. „Die Eltern wollen eine zeitlich längere, vom Alter her frühere und verlässlichere Betreuung“, so der Rathauschef. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat ebenfalls nach Plätzen gesucht. Die Gemeinde hat sofort reagiert, Geld bereitgestellt, Bauanträge gestellt, Aufträge vergeben und Fördermittel beantragt. Seitdem das Ergebnis der Bedarfsabfrage bekannt ist, ist gerade einmal ein Jahr vergangen bis der 1. Spatenstich gesetzt wurde. „Wir sind gut in der Zeit und haben eine kurze Reaktionszeit. Ich freue mich auf eine unfallfreie Baustelle“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz.

Bürgermeister Andreas Schulz (4.v.r.) mit der pädagogischen Leitung der KITA Sonnenschein – Vera van Chmielewski (2.v.r.) – Vertretern aus dem Gemeindevorstand, dem Elternbeirat sowie Ortsvorsteher Johannes Block, Heike Schick (Fachdienstleitung Kindergärten von der Gemeinde) und dem Hochbauingenieur der Gemeinde – Uwe Hamatschek.

Es entstehen drei neue Krippengruppen, die an die bestehenden Räume der KITA Sonnenschein angebaut werden. Bislang gibt es zwei Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen. Durch den An- und Umbau werden es daher künftig zwei Kindergartengruppen und fünf Krippengruppen sein, die alle auf einer Ebene sind. Die Gemeinde Ebsdorfergrund arbeitet bei dieser Baumaßnahme mit dem Architekturbüro „Schmidt & Strack“ aus Alsfeld sowie dem Hoch- und Tiefbauunternehmen Weber aus Hüttenberg zusammen, welches für die Rohbauarbeiten zuständig ist. „Bei den Planungen haben wir uns nicht an den geltenden Mindeststandards orientiert“, sagt Architekt Dr. Stefan Strack. Während andere Gemeinden jeden möglichen Quadratmeter einsparen würden, um Kosten zu senken, habe die Gemeinde Ebsdorfergrund das komplette Grundstück beplanen lassen damit das Optimalste für die Kinder und das Personal herausgeholt werden kann. Damit sei aber auch eine Kapazitätsgrenze in Beltershausen erreicht.

Umgesetzt werden u.a. folgende Maßnahmen:

  • ein neuer Kindergartengruppenraum
  • drei zusätzliche KITA-Gruppenwaschräume mit Waschmöglichkeiten
  • bodentiefe Fenster bei den Gruppenräumen und Sanitärräumen
  • ein neues Außengelände entsteht sowie ein direkter Zugang zu den Gruppenräumen
  • Bau einer Behindertentoilette
  • getrennte Damen- und Herrentoiletten
  • eine vergrößerte Küche sowie ein vergrößerter Personalraum
  • eigenes Büro für die KITA-Leitung, das auch als Besprechungsraum genutzt werden kann
  • neuer abschließbarer Putzraum, der den technischen Standards gerecht wird
  • gute Raum- und Schallakustik und Fußbodenheizung sowie der geforderte Klemmschutz in den Räumen

Optisch wird der neue Anbau, der eine Gesamtlänge von rund 30 Metern hat, an den vorigen angepasst. Blaue Holzverschalungen in Teilen der Außenfassade sorgen für Farbe und einen Blickfang. Außerdem werden beim An- und Umbau auch notwendige Brandschutzmaßnahmen getroffen.
Trotz der Bauarbeiten soll die Betreuung der Kinder weitergehen. Umfassende Arbeiten, die in die bisherige Gebäudestruktur eingreifen, sollen nach Möglichkeit in den Ferien gemacht werden. Das werde laut Architekt Dr. Stefan Strack aber nicht immer funktionieren. In dem Zusammenhang führt Bürgermeister Andreas Schulz aus, dass es daher auch mal sein kann, dass eine Gruppe aus der KITA mal in das Bürgerhaus ausweichen muss. Darüber hinaus wird es in dieser „heißen Phase“ auch mehr Außenaktivitäten geben.
Durch die An- und Umbaumaßnahmen wird die Gemeinde den gestiegenen Anforderungen gerecht, wenn bald bis zu 106 Kinder und rund 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Tage in der Kita verbringen. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich losgeht. Ob es das Ende der Fahnenstange ist, weiß ich noch nicht“, sagt Bürgermeister Andreas Schulz. „Wenn es notwendig ist, schaffen wir weitere Krippenplätze.“